Gesellschaft mit Gleichgesinnten ist Prävention und Schutz vor Vereinsamung

Selle Marina und ihre Demenzbegleiterinnen und -begleiter mit Gästen des Café Malta (v.l.). Foto: Malteser
Selle Marina und ihre Demenzbegleiterinnen und -begleiter mit Gästen des Café Malta (v.l.). Foto: Malteser

15 Jahre lang ist das Café Malta der Malteser in Altenstadt ein geselliger Treffpunkt für Menschen mit Demenz. Dieses Jubiläum wurde kürzlich mit einem herbstlichen Fest „Der Herbst ist gekommen“ gefeiert.

Das Programm des Nachmittags war wie immer vielfältig: Es regte die Sinne der Gäste an, förderte die Geselligkeit durch angeregte Gespräche unter Gleichgesinnten und weckte Erinnerungen. Sie hatten die Möglichkeit, mit Kastanien, Bucheckern und Eicheln zu basteln. Die Lesung einer Geschichte von Oma Ida entführte sie ge-danklich in vergangene Zeiten. Diese nostalgische Reise führte zu einem regen Austausch über Bücher von früher und die heutige Nutzung des Internets. Der Duft von frisch gebackenem Pflaumen- und Apfelkuchen erfüllte den Raum und trug zusam-men mit dem Kaffee zu einer feierlichen und gemütlichen Atmosphäre bei. Die Gäste genossen die herbstlichen Leckereien und die herzliche Gesellschaft, was das Jubiläum für die Gäste und die ehrenamtlichen Demenzbegleiterinnen und -begleiter zu einem unvergesslichen Erlebnis machte. „Gerade im Alter ist es wichtig, sich nicht zurückzuziehen und regelmäßig den Kontakt zu Gleichgesinnten zu suchen“, erläutert Marina Selle, Standortkoordinatorin des Demenzdienstes der Malteser in Alten-stadt. Sie möchte Pflegende ermutigen, sich an den Entlastungsdienst der Malteser zu wenden: „Sie benötigen eine wichtige Regenerationszeit nur für sich, insbesonde-re eine mentale und seelische Auszeit – und wenn es nur ein kleiner Augenblick ist.“ Demenziell veränderte Menschen benötigen ihrerseits zusätzlich zu ihrem Kontakt mit den vertrauten Personen Impulse durch den regen Austausch mit Gleichgesinnten. Im Café Malta geht es vor allem um emotionale Zuwendung und die Aktivierung noch vorhandener Ressourcen. Diese Kontakte sind ein Schutz vor Vereinsamung, was den Erkrankungsfortschritt verzögern und so als Prävention angewendet werden kann. Die Helferinnen und Helfer im Café Malta sind im Bereich Demenz qualifiziert. Das Angebot wird sehr professionell gestaltet. „Betroffene Angehörige müssen sich nur trauen, den ersten Schritt zu machen“, appelliert Marina Selle. Für die Zukunft wünscht sie sich einen Zuwachs an Klienten, damit es möglich ist, das Angebot mehrmals in der Woche anzubieten.

Der Betreuungs- und Entlastungsdienst der Malteser in Altenstadt hat ein vielfältiges Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Die Veranstaltungen finden statt in der Malteser Dienststelle, Vogelsbergstraße 46, in Altenstadt. Die Leistungen können teilweise über die Pflegekassen refinanziert werden. Die ambulante Betreuungsgruppe Café Malta trifft sich dienstags und donnerstags, von 14.30 bis 17.30 Uhr. Der nächste offene Angehörigengesprächskreis findet statt am 9. Oktober, 9.30 bis 11.30 Uhr. Ziel des Angebotes ist, für Konflikte und Probleme aus Sicht der Betroffenen Lösungswege zu finden und sich im Vertrauen austauschen zu können.

Möchten Sie sich über die Angebote des Demenzdienstes informieren? Eine Übersicht über die Angebote gibt es hier.

Gesucht werden auch immer Interessierte an einem Engagement im Demenzdienst. Informationen dazu erhalten Sie hier.