Malteser freuen sich über fünf neue Hospizbegleiterinnen

Fünf Frauen aus Bingen und Umgebung werden ab sofort das Team des Malteser Hospizdienstes St. Hildegard verstärken. Kursleiter Bernhard Nitsch (r.) hat sie während des Kurses intensiv begleitet (alle Personen auf dem Foto sind geimpft oder/und genesen). Foto: Malteser
Fünf Frauen aus Bingen und Umgebung werden ab sofort das Team des Malteser Hospizdienstes St. Hildegard verstärken. Kursleiter Bernhard Nitsch (r.) hat sie während des Kurses intensiv begleitet (alle Personen auf dem Foto sind geimpft oder/und genesen). Foto: Malteser

„Begleiten lernen“ – unter diesem Motto haben sich insgesamt acht Menschen auf den Weg gemacht, sich auf ein ganz besonderes Ehrenamt vorzubereiten, sich an die Grenzbereiche des Lebens zu wagen und sich selbst mit ihren Begabungen, Begrenzungen und Haltungen ein Stück besser kennen zu lernen. Nachdem coronabedingt der Kurs mehrmals verschoben wurde, konnte dieser nun Ende Mai in Präsenz mit den üblichen Hygieneauflagen starten. Der Kurs fand gemeinsam mit dem stationären Hospiz Eugenie Michels Hospiz der Stiftung Kreuznacher Diakonie statt, die ebenfalls drei neue Hospizhelferinnen ausbilden konnten. Fünf Frauen aus Bingen und Umgebung haben den Vorbereitungskurs für Hospizbegleiter erfolgreich absolviert und werden ab sofort das Team des Malteser Hospizdienstes St. Hildegard verstärken.

Erstmalige Kooperation mit stationärem Hospiz Eugenie Michels Hospiz
Diese erstmalige Kooperation im Rahmen der Qualifizierung war sinnvoll und gelungen. Durch die konkrete Zusammenarbeit im vorbereitenden Kurs konnten immer wieder verschiedene Perspektiven hospizlicher Arbeit sichtbar werden, die wir in unseren jeweiligen Kursen vielleicht sonst nicht immer so konkret vor Augen hätten, und die gleichzeitig eine gemeinsame Haltung verdeutlichen: Hospizliche Arbeit und vor allem die zugrundeliegende Haltung, für Menschen in der letzten Lebensphase begleitend dazu sein. Diese ist ja nicht an einen bestimmten Ort gebunden, sondern wird an einem bestimmten Ort mit den jeweiligen Rahmenbedingungen umgesetzt und konkret erfahrbar: Zuhause, im Seniorenheim, im Krankenhaus oder im stationären Hospiz. Wo auch immer Leben und Sterben stattfinden. „Egal, was die Unterschiede in der Organisation ausmachen. Uns verbindet das Begleiten, das Zeit schenken, das Einfach-da-sein, die hospizliche Haltung, die Zuwendung zum Sterbenden, der Wunsch, „seinen Tagen mehr Leben zu geben“ und ein Sterben in Würde zu ermöglichen“, so Bernhard Nitsch, Kursleiter beim Malteser Hospizdienst. In all diesen Kontexten begleiten die Ehrenamtlichen Sterbende in ihrer letzten Lebensphase und deren Angehörige in der Zeit des Abschiednehmens.

Inhalte des Vorbereitungskurses sind grundlegende Informationen, z.B. zum Sterbeprozess, zur Kommunikation mit Sterbenden, zur Palliativberatung und zum grundsätzlichen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. „Die Mischung aus theoretischen und ganz lebendigen, lebensnahen Inhalten ist uns wichtig, um unseren Ehrenamtlichen nahe zu bringen, was in der Begleitung Sterbender auf sie zukommt“, erklärt Andrea Nichell-Karsch, Leitende Koordinatorin des Hospizdienstes St. Hildegard.

Bin ich für die Sterbebegleitung geeignet?
Eine 25-stündige Hospitation sowohl in der ambulanten als auch in einer stationären Alten- und Krankenpflege-Einrichtung, mit denen der Malteser Hospizdienst Kooperationen pflegt, sorgte für sehr vielfältige praktische Einblicke. „Hier merken die Kursteilnehmer immer schnell, ob sie sich überhaupt für die Sterbebegleitung geeignet fühlen, wie Kontakt und Begegnung gelingen können, was vielleicht auch schwer fällt und mit welchen Aspekten der Begleitung von kranken Menschen sie sich im Vertiefungskurs stärker beschäftigen möchten“, erklärt Andrea Nichell-Karsch. Anschließend wurden die Erfahrungen aus dem Praktikum aufgearbeitet und durch ausgewählte thematische Vertiefungen (aus Palliativpflege und - medizin, Demenz, Rechtliches) ergänzt. 

Nächster Kurs in 2022
Auch im kommenden Jahr 2022 ist ein weiterer Kurs geplant, um Menschen für dieses besondere Engagament und Aufgabenfeld zu begeistern und zu qualifizieren und dieser wird ab Frühjahr 2022 stattfinden. Die entsprechenden Informationsabende zum Kurs „Begleiten lernen“ bieten vorab die Möglichkeit, sich umgehend zu informieren und mit den KursleiterInnen und verantwortlichen Koordinatoren des Hospizdienstes, die beim konkreten Einsatz als ehrenamtlicher Hospizbegleiter dann koordinierend und begleitend zur Seite stehen, ins Gespräch zu kommen. In individuellen Vorbereitungsgesprächen geht es dann im folgenden Schritt um die konkrete persönliche Motivation zum Kurs und dem Engagement bei den Maltesern. 

Bei Rückfragen oder Interesse am Ehrenamt im Malteser Hospizdienst St. Hildegard stehen  neben Andrea Nichell-Karsch auch der Koordinator Stefan Linder und Koordinatorin Tanja Susenburger gerne zur Verfügung. Telefonnummer 06721/18588132, E-Mail hospizarbeit@malteser-bingen.de.

Weitere Informationen zum Hospizdienst finden Sie hier.