Das Malteser Hospizzentrum Darmstadt hat im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert – über die Hälfte dieser Jahre als Mitarbeiterin mitgestaltet hat Astrid Schade. Die 60-Jährige gelernte Krankenschwester ist seit 2008 als Koordinatorin im Erwachsenen-Hospizdienst tätig. Mitte des Jahres verlässt sie die Malteser, um sich in den letzten Jahren ihres Arbeitslebens noch einmal neu zu orientieren. Im Interview schildert sie, wie sie die Mitarbeit erlebt – mit all ihren spannenden Facetten.
Was macht für Sie die Arbeit im Malteser Hospizdienst aus?
Es ist ein sehr abwechslungsreiches und vielfältiges Arbeiten - sowohl im Team und als auch eingeständig. Dabei sind Flexibilität und Kreativität nötig, weil neben geplanten Veranstaltungen und Hausbesuchen eben jederzeit auch neue Anfragen zur Begleitung hereinkommen können, oder sich Situationen verändern. Neben den Erstbesuchen bei Schwerstkranken bzw. Gesprächen mit den Angehörigen gilt es, die Ehrenamtlichen im Blick zu haben, sie passend einzusetzen, den Verlauf zu begleiten, Kontakt mit Institutionen wie Pflegeheimen und Krankenhäusern zu pflegen, die Dokumentation zu erledigen sowie Fortbildungseinheiten zu halten. Daneben ist die Öffentlichkeitsarbeit immer wichtig, z.B. auf den verschiedenen Online-Plattformen, um mit der Hospizarbeit sichtbar zu sein – sei es für hospizliche Anfragen oder auch um neue Ehrenamtliche zu gewinnen oder um Spenden zu erhalten.
Welche Aspekte empfinden Sie persönlich als bereichernd?
Für mich ist die Begegnung von Mensch zu Mensch sehr wertvoll – im Team, in der Vernetzung, mit den engagierten Ehrenamtlichen und den Schwerstkranken bzw. deren Angehörigen. Jeder ist auf seine Art, mit seiner Persönlichkeit und seinen Fähigkeiten, wichtig. Es gibt keine „typische“ Begleitung oder fertige Lösungen. Es ist immer wieder neu herausfordernd und gleichzeitig erfüllend. Wenn man einen guten Abschied gestaltet und Menschen in Krisen individuell unterstützt, wird die spätere Trauer der Angehörigen oft einfacher. Dadurch spüre ich eine große Sinnhaftigkeit meiner Arbeit.
Der Malteser Hospizdienst Darmstadt hat vergangenes Jahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Was wünschen Sie dem Dienst für die nächsten Jahre?
Ich wünsche mir, dass die ambulante Hospizarbeit noch präsenter und selbstverständlicher in der Bevölkerung wird. Dazu braucht es neue Ideen und passende Formate. Ein großer Wunsch ist auch, dass jeder Einzelne, der sich im Hospizdienst engagiert, vielfältig erfüllt und beschenkt wird durch sein Tun – so wie ich es erlebt habe.
Der Hospizdienst Darmstadt hat die Koordinatoren-Stelle zum 1. Juli mit 50 bis 75 Prozent ausgeschrieben.