Nach vier Jahren Pause sind etwa 600 Malteser aus dem gesamten Bundesgebiet wieder nach Rom gepilgert. Für viele Menschen mit Behinderung war die gestrige Generalaudienz mit Papst Franziskus der Höhepunkt. Morgen treten die Wallfahrer den Heimweg an.
Etwa 600 deutsche Pilgerinnen und Pilger, darunter viele mit Behinderung sowie freiwillige Helferinnen und Helfer, sind seit Sonntag Teilnehmer der 13. Malteser Wallfahrt nach Rom. „Ich freue mich über die vielen Begegnungen mit den Kranken, den Menschen mit Behinderung und den ehrenamtlichen Helfenden in der ewigen Stadt. Wir haben monumentale Kirchengesehen und Tage erlebt, die erfüllt sind vom Heiligen Geist, den Eindrücken der römischen Hauptstadt und einer fröhlichen Gemeinschaft. Und ich bin mir sicher, dass wir beseelt wieder die Rückreise antreten werden“, fasste der Präsident des Malteser Hilfsdienstes und Wallfahrtsleiter Georg Khevenhüller seine Eindrücke zusammen. Der große Höhepunkt der Reise war für die Wallfahrer die gestrige Generalaudienz mit dem Papst. Die 117 mitgereisten Rollstuhlfahrer und ihre jeweiligen Begleitungen bekamen den Segen vom Papst. „Der Papst hat jedem von uns persönlich die Hand gegeben. Das ist schon sehr beeindruckend. Das nehme ich mit bis ans Lebensende“ berichtete eine Teilnehmerin der Wallfahrt mit leuchtenden Augen.
Die Pilger aus Deutschland erhielten nicht nur einen barrierefreien Zugang in die Sixtinische Kapelle, den Petersdom und die vatikanischen Gärten, sondern wurden in einem Konvoi aus 15 Bussen von der römischen Motorrad-Polizei vier Tage morgens und abends durch den Verkehr gelotst. Besonders herzlich war der Empfang auf dem Aventin: Hier begrüßte der Statthalter des Großmeisters des Malteserordens, Fra' John Dunlap, die Wallfahrer auf dem Gelände der Magistralvilla. Weitere Programmpunkte waren die Messen in St. Paul vor den Mauern, in San Lorenzo vor den Mauern und im Lateran sowie die Erkundung der Sehenswürdigkeiten in Rom und Umgebung. Die mitgereisten Ärzte und Pflegekräfte hatten keine größeren Probleme bei der Versorgung der Teilnehmenden im Alter zwischen zwei und 94 Jahren. Allerdings gab es 4 Coronainfektionen bei den Helfenden, die direkt entsprechend versorgt wurden. Die durchgeführten Tests ergaben keine weiteren Infektionen. Die Pilger waren auch in diesem Jahr 20 Kilometer außerhalb von Rom in einem von Salesianerinnen geführten Ordenshaus mit zum Teil behindertengerechten Unterkünften untergebracht. Coronabedingt war die Wallfahrt um ein Jahr verschoben worden. Die meisten Pilgernden aus allen Teilen Deutschlands werden am Samstagabend wieder in der Heimat erwartet.