Liebe Kolleginnen und Kollegen in unserer Mainzer Gliederung der Malteser!
„Wie viele Lichtjahre schon ist gute Hoffnung unterwegs
wie viele Sternschnuppen schon verglühen vor lauter Wünschen
wie viele Frostnächte schon wartet das Feuer auf Nahrung
einmal aber jenseits von Mitternacht holte als Hebamme
ein Kind uns ans Licht.“(Andreas Knapp)
Ein Jahr, das pandemie-bedingt zum ersten Mal die gesamte Menschheit in einer Weise getroffen hat, wie wir sie niemals für möglich gehalten hätten, neigt sich dem Ende entgegen. Erfahrungen, die uns für immer verändert haben und ihre Spuren hinterlassen, in manchen Bereichen noch auf viele Jahre hin, z.B. im Blick auf die Chancen, ein neues Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit des Lebens und unsere Verantwortung für die Menschheitsfamilie auf der ganzen Erde zu entwickeln…
Als Malteser mussten wir – wie viele andere Menschen auch – sehr schmerzhaft erleben, was es bedeutet, wenn wir unser Motto „… weil Nähe zählt“ nur sehr begrenzt umsetzen können bzw. neue Wege (er-)finden konnten, durch die wir den Menschen nahe geblieben sind.
„Gott liebt uns so sehr, dass er unsere Menschlichkeit und unser Leben mit uns teilt.“
(Papst Franziskus in seinem Brief „Admirabile signum“, Dezember 2019)
Das ist die zentrale Botschaft des Weihnachtsfestes, von der wir uns in diesem Jahr in besonderer Weise berühren lassen können, wenn wir „anders Weihnachten feiern“ als wir es aus den vergangenen Jahren kennen – mit allen (schmerzhaften) Grenzen, aber auch neuen (kreativen) Chancen, was/wer dadurch in den Mittelpunkt rücken kann…
„Wer/was trägt mich (wirklich)? Wonach sehne ich mich letztlich? Wovon will ich mich berühren lassen?“
Mit dem Impuls des Franziskanerpaters Helmut Schlegel wünsche ich Euch und Euren Familien ein licht-volles, stärkendes Weihnachtsfest, den Mut und die Kraft für alles, „was dran ist“ und uns herausfordert, wie auch der Zuversicht und Gelassenheit, als Gemeinschaft miteinander verbunden zu sein – auch im Neuen Jahr 2021! Dazu begleite uns der Segen des menschgewordenen Gottes in allen unseren Begegnungen und im eigenen Herzen!
Euer Mainzer Ortsseelsorger Norbert Nichell
„Manchmal schweigen wir und horchen, was im Herzen sich bewegt, und dann wird ein Wort zur Antwort, Wort, das unser Leben trägt. Manchmal wird der Weg beschwerlich, niemand sagt, wohin er führt, und doch ruft das Wort zum Aufbruch, Gottes Hand hat uns berührt. Manchmal bleibt allein die Liebe, und es zählt nicht, ob sie lohnt; wo ein Mensch von Herzen gut ist, Gottes Wesen in ihm wohnt. Manchmal träumen wir vom Himmel und wir spüren, er wird wahr und wir folgen einer Sehnsucht, die uns Gottes Wort gebar.“